Golden Shaded

Golden Shaded

Im November 2008 traf sich ein Grüppchen engagierter Golden- und Silberzüchter mit der Richterin Eckhoff, um einmal über die Problematik der goldenen Briten in shaded und ticked zu diskutieren, denn schon seit einigen Jahren gibt es eine ziemliche Verwirrung, dass ein und dieselbe Katze mal als shaded und mal als ticked angesehen wird.

Dazu muss man erklären, dass in der FIFE die getickten Briten bis 2015 nicht anerkannt waren und sie deshalb - dank der Kulanz der Richter - als shaded gerichtet werden, was aber nicht wirklich korrekt ist. Bei den unabhängigen Vereinen sind die getickten anerkannt, werden aber von einigen Richtern als solche nicht erkannt, wenn sie ihnen als shaded vorgestellt werden. Die ganze Situation war also ziemlich unbefriedigend.

Um in die Details zu gehen, muss man etwas ausholen in der Geschichte der Goldens an sich. Golden entstand damals noch bei den Persern, entweder durch die Anwesenheit von Black-Tabbies in den Stammbäumen der Silber-Shadeds oder durch bewusste Einkreuzung von typvollen blauen oder schwarzen Persern in die Silbernen, um den Typ der Silbernen zu verbessern.

Golden bedeutet genetisch "Nicht-Silber", ihm fehlt das dominant vererbende Inhibitor-Gen, welches einerseits die Pigmentproduktion während der Wachstumsphase des einzelnen Haares hemmt, und andererseits Einfluss auf die Agoutibänderung nimmt. Dadurch entsteht das typische Tipping der Silver-Shades oder Chinchillas.

Man hat früher gemeint, dass sich das auf die Goldenen genauso übertragen lässt, nämlich, dass das Haar jeweils braun mit einer schwarzen Spitze ist. Allerdings fehlt ja das Inhibitor-Gen, weil sonst die Katze eben silber wäre. So vermutete man, dass es noch ein Gen geben muss, welches die Breite des Agouti-Bandes modifiziert und dabei die braune Farbe erhält.

Man geht inzwischen davon aus, dass die goldene Katze ein sogenanntes Wide-Band-Gen besitzt, welches den Abstand zwischen den pigmentierten und unpigmentierten Haarteilen vergrößert und die Farbe verwischt, so dass der Haarschaft heller ist als die Spitzen.

Die Haarspitze sollte nun laut Standard einfach getippt sein. Aber sie ist es nicht. In all den Jahren, die ich nun selbst Goldens züchte (seit etwa 20 Jahren) habe ich nie eine echte golden-shaded gesehen. Entweder wren die Goldens als Kitten "Tabby" (mackerel oder spotted), wobei sich später das Muster am Körper zwar leicht verwischte, aber eine schwache Zeichnung als auch Streifen an den Beinen und an der Brust immer blieben. Dieses schwache bis sehr schwache Restmuster reichte jedoch nicht aus, um diese Katzen als gestreift oder getupft registrieren und ausstellen zu können. Man registriert sie immer noch der Einfachheit halber als shaded und spricht von einer sogenannten Geisterzeichnung. Die einzelnen Haare der Katzen mit (Geister-)Zeichnung sind allerdings auch nicht getippt, sondern getickt.

An diesen beiden Varianten hat sich bis heute nichts geändert.

Eine echte Golden-Shaded muss ein Tipping haben, also jedes Haar muss einen hellen Schaft und eine dunkle Spitze haben.

 Shaded bei Katzen

 

Eine Golden-Ticked hat jedes Haar 3-fach gebändert, wobei das Verhältnis von Haarschaft zu Haarspitze variieren kann. Durch dieses Ticking entsteht ebenfalls eine gleichmäßige Färbung am ganzen Körper ohne Muster und ergibt somit den gewünschten einheitlichen Gesamteindruck wie bei einer Shaded.

Die Schlussfolgerung ist unserer Meinung nach, dass die meisten unserer goldenen Briten entweder getickt sind und auch so eingetragen werden sollten, oder sie sind tabby-Katzen (mackerel oder spotted). Genetisch ist das Aby-Tabby resp. Ticking die dominanteste Form bei den Tabby-Varianten. Es ist sogar epistatisch, d.h. unter dem getickten Mäntelchen können alle Tabby-Muster (blotched, spotted, mackerel und auch shaded) getragen werden.

Suchen nach oben News Inhaltsverzeichnis Startseite